Lachmöwe auf Dalben

Auf der Suche nach etwas vollkommen Anderen, bin ich in den unendlichen Weiten meiner Festplatte auf dieses Foto gestoßen. Ich erinnere mich, diese Möwe vor einigen Jahren im Hamburger Hafen fotografiert zu haben. Sie stand da einfach so rum. Vermutlich wartete sie auf einen Touristen mit einem Fischbrötchen.

Aber egal, es geht gar nicht so sehr um dieses Foto. Es geht um das Gedicht von Christian Morgenstern welches mir immer in den Sinn kommt, wenn ich Möwen sehe. Es ist mir nämlich sofort in den Sinn gekommen, als ich diese Möwe gesehen habe. Und als ich das Foto von der Möwe gerade entdeckt habe, da ist es mir natürlich auch in den Sinn gekommen. Und damit euch in Zukunft auch Christian Morgensterns Worte in den Sinn kommen, wenn ihr Möwen seht, habe ich gegoogelt wie lange Christian Morgenstern eigentlich schon tot ist. Und siehe da, er ist schon so lange tot (seit 1914 um genau zu sein), dass mich Niemand mehr verklagen kann, wenn ich es hier teile. Also: viel Freude!

Möwenlied

Die Möwen sehen alle aus,
als ob sie Emma hießen.
Sie tragen einen weißen Flaus
und sind mit Schrot zu schießen.

Ich schieße keine Möwe tot,
Ich laß sie lieber leben -
und füttre sie mit Roggenbrot
und rötlichen Zibeben.

O Mensch, du wirst nie nebenbei
der Möwe Flug erreichen.
Wofern du Emma heißest, sei
zufrieden, ihr zu gleichen.

Christian Morgenstern
(1871 – 1914) dt. Schriftsteller, Dramaturg und Journalist
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