Welche Drogen dieser Autor auch immer konsumiert, ich möchte eine Petition starten, dass die Dosis erhöht und verlässlich dafür gesorgt wird, dass der Strom niemals abreißt. Einen so verwirrenden und unkontrollierten Roman wie „die Traumspringerin“ von Michale Schiebel habe ich seit „Per Anhalter durch die Galaxis“ nicht mehr gelesen. Und ich habe mich auch schon lange nicht mehr so gut unterhalten gefühlt.
Hier der Klappentext:
Sie weiß es zwar nicht, aber Aayana ist die beste Traumspringerin aller uns bekannten Multiversen und Zeiten. In der Traumwelt ist ein Putsch der Ablträume im Gang – mit unabsehbaren Folgen für die Menschheit. Lady Chatterley, die Chefin der erotischen Träume und des Hohen Rates in der Traumwelt, holt sie daher an ihre Seite, um das zu verhindern. Aber geht es wirklich nur um die Diktatur der Albträume?
Für Ayana beginnt eine phantastische und abenteuerliche Jagd durch Räume, Zeiten und Träume und ein Kampf gegen mächtige, teils unsterbliche Gegner.
Ein neurotisches Machwerk voller Action, Spaß und neuer Erkenntnisse über Gott, Physik und die Welt – und nicht zu zuletzt über die wunderlichsten aller Wesen: die Menschen.
Michael Schiebel schafft Welten voller absurder, verschachtelter Ereignisse. Dabei hält er es augenscheinlich nicht für nötig, sich an die gängigen Regeln der Erzählkunst zu halten. Er lässt Dinge einfach passieren, egal ob sie für die Leserinnen einen Sinn ergeben oder wohlmöglich einen der schier unerschöpflichen Spannungsbögen in der Unendlichkeit von tausend Sonnen verglühen lassen. Dadurch wird der Roman selbst zum Traum und lässt einen vergessen in welcher der verschiedenen Realitäten man sich gerade befindet. Mehrfach habe ich den Überblick verloren, ob sich die Heldinnen gerade in der Buchwelt, der Traumwelt oder der realen Welt bewegten. Raum, Zeit, Dimensionen, vor nichts schreckt dieser Autor zurück um zu verwirren, seinen Figuren und Lesenden die Bodenhaftung zu nehmen und allen einen gewaltigen Tripp zu verschaffen.
Ohne Frage – auf diese Art der Erzählung muss man sich erst einmal einlassen. Aber wenn einem das gelungen ist, verschlingt einen die Geschichte mit Haut und Haar. Ihr werdet die größten Persönlichkeiten der Geschichte treffen, mit Göttern schwimmen und Dinosauriern diskutieren. Ihr werdet ein unbändiges Interesse am Golfsport entwickeln und dabei meisten mit nicht mehr bekleidet sein, als einem Badehandtuch.
Klare Empfehlung: lest dieses Buch. Und träumt ab und an mal von Winston Chruchill, sonst wird der Mann eines Tages vielleicht wirklich sterben.
Die Traumspringerin
Roman von Michael Schiebel
Erschienen im Omnino Verlag, Berlin, 2023
ISBN: 978-3-95894-219-6
