Kann man als Mann eigentlich Feminist sein? Ich habe keine Ahnung. Ich weiß nur, dass ich noch nie verstanden habe, warum um die Unterschiede zwischen Frauen und Männern immer so viel Gewese gemacht wird. Warum bestimmte Persönlichkeitsmerkmale typisch männlich oder speziell weiblich sein sollen, hat mir nie jemand schlüssig belegen können. Als queere Person geht mir dieses ganze Mann-Frau-Thema aber vielleicht auch einfach generell am Hinterteil vorbei. Ob jemand stark oder schwach ist, ob er oder sie für eine bestimmte Aufgabe bessere geeignet ist als wer anders, das ist für mich schlicht eine Frage der Persönlichkeit, nicht des Geschlechtes.
Das einige Menschen im Jahr 2023 immer noch in den Mustern von 1950 denken, ist mir nicht nur unverständlich, es langweilt mich auch. Kaum etwas ist ermüdender, als anderen dabei zuzuhören, wie Sie Menschen auf Grund von Geschlecht, Hautfarbe, Alter, sexueller Orientierung oder sonst welchen, oberflächlichen Attributen kategorisieren und Ihnen Rollenbilder aus dem Mittelalter überstülpen.
Warum schreibe ich das? Weil ich durch Zufall über dieses wunderbare Video von Maren Kroymann gestolpert bin. Die Kroymann ist für mich eine echte Ikone der Frauenbewegung. Sie hat über Jahrzehnte gegen alle widrigen Umstände für ihre eigene Kunst gekämpft und sich dabei immer wieder in einem verstaubten, männerdominierten Unterhaltungsapparat behauptet. Heute hat sie endlich das verdiente Standing in der Branche, das es braucht um genau diesen verstaubten, alten (und jungen) Männern zu sagen was für Pfeifen sie eigentlich sind.
Wie groß Maren Kroymanns Beitrag für die Frauenbewegung ist? Das fragt ihr am besten eine Frau. Hier gibt es keine Antwort. Hier gibt es nur dieses phantastische Video, einer großartigen Künstlerin, die ich wirklich verehre.
