„Barbara stirbt nicht“ von Alina Bronsky

Der Roman "Barbara stirbt nicht" im Spülbecken neben Kaffetasse und Handtuch.

Es ist schon zwei Jahre her, dass ich dieses wunderbare Buch in einer kleinen Buchhandlung auf Rügen entdeckt habe. Eine Buchhandlung die, wenn ich so drüber nachdenke, bei Gelegenheit mal einen eigenen Beitrag verdient hätte. „Nehmen Sie doch eine Signierte Ausgabe“ ,hatte die freundliche Buchhändlerin vorgeschlagen. „Kostet das gleiche. Die Autorin hat hier vor zwei Wochen gelesen.“

Und so fand mit „Barbara stirbt nicht“ eines meiner Lieblingsbücher den Weg in meine Bibliothek. Alina Bronsky war mir bis dahin total unbekannt. Aber sie hat sich mit diesem Roman in mein Herz geschrieben.

Eigentlich, sagt der Klappentext alles, was man wissen sollte bevor man das Buch zur Hand nimmt:

Walter Schmidt ist ein Mann der alten Schule: Er hat die Rente erreicht, ohne zu wissen, wie man eine Tütensuppe zubereitet, und ohne jemals einen Staubsauger bedient zu haben. Schließlich war da immer seine Ehefrau Barbara. Doch die steht eines Morgen nicht mehr auf. Und von da an ist alles anders.

„Barbara stirbt nicht“ ist das urkomische Porträt einer Ehe, deren jahrzehntelange Routinen mit einem Schlag außer Kraft gesetzt werden, und eine berührende Geschichte über die Chancen eines unfreiwilligen Neuanfangs.

Man liest das. Man erwartet gar nicht so viel. Und dann: BÄMM! Diese nur scheinbar seicht daherkommende Beschreibung, eines längst vergessen geglaubten und doch so allgegenwärtigen Ehe- und Familienbildes, wie es noch tausendfachgelebt wird, verschlingt einen förmlich. Jeder von uns kennt einen Walter Schmidt, und wir alle haben uns schon immer gefragt, warum die Barbaras dieser Welt es so lange mit ihm aushalten können. Ein so wunderbarer Roman, über eine Welt die gänzlich aus den Fugen gerät. Ein tragischer Held, den man eigentlich hassen möchte, was einem aber niemals so richtig gelingt. Die ganze Tragik des unverstandenen, alten, weißen Mannes, der für all das, was er der Welt zur Last legt, selbst verantwortlich ist. Ein echtes Arschloch, dem wir irgendwie trotzdem ein Happy End wünschen.

Selten habe ich beim lesen eines Buches so oft, und so laut lachen müssen. Danke Alina Bronsky. Danke für diesen Roman.

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